Europaweit einzigartiger Forschungscampus geht in Schwarze Pumpe an den Start

Im vielfältigen Aktionsraum der Lausitzer Strukturentwicklung ist ein neues Stichwort zu lernen: CircEcon. CircEcon steht für eine treibhausgasneutrale Kreislaufwirtschaft oder auch Green Circular Economy. Träger des Projekts sind vier wissenschaftliche Einrichtungen, die TU Dresden, die TU Chemnitz, die TU Bergakademie Freiberg und die Hochschule Zittau/Görlitz. Für ihr Vorhaben in Schwarze Pumpe haben sie jetzt einen Kooperationsvertrag geschlossen.

Mit CircEcon soll ein „in Europa einzigartiges Zentrum zur Erforschung und Entwicklung neuer Technologien für das Recycling und die Wiederverwendung von Faserverbundwerkstoffen sowie die Nutzung biogener Materialien“ aufgebaut werden, betonen die Kooperationspartner. Die Baumaßnahmen zum Forschungszentrum auf dem Gelände des Industrieparks Schwarze Pumpe führt die TU Dresden in enger Abstimmung mit ihren drei Partnern aus. Ende 2026 soll CircEcon seinen Betrieb aufnehmen.

Das Arbeitskräftepotenzial für die Kreislaufwirtschaft bis 2038 und darüber hinaus wird auf mehrere Tausend geschätzt. Direkt durch CircEcon können bis 2028 etwa 450 Arbeits- und Ausbildungsplätze entstehen.

Der Bund und der Freistaat Sachsen investieren bis 2027 rund 108 Millionen Euro. Davon fließen rund 48 Millionen Euro in den Bau des Zentrums, etwa 60 Millionen Euro in die Ausstattung mit Geräten und Pilotanlagen. Bei dem Vorhaben handelt es sich um eine sogenannte Landesmaßnahme, Träger ist die TU Dresden mit ihren drei Hochschulpartnern. Der Bund fördert das Forschungszentrum mit 97,2 Millionen Euro aus dem Investitionsgesetz Kohleregionen. Die sächsische Staatsregierung kofinanziert CircEcon mit 10,8 Millionen Euro aus dem Landeshaushalt.

Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow sagt anlässlich der feierlichen Unterzeichnung:
„Mit gleich vier starken Hochschulen, die alle auf ihren Gebieten exzellente Forschung in den Bereichen Kreislaufwirtschaft und Materialwissenschaften zu bieten haben, wird CircEcon nach meiner Überzeugung zum Innovationstreiber für künftige Recyclingkonzepte und -technologien und damit Basis einer hocheffizienten Kreislauf- und Bioökonomie der Zukunft. Möglich ist der Forschungsverbund aufgrund der Rahmenbedingungen, die der Freistaat setzt.“

Und Regionalentwicklungsminister Thomas Schmidt ergänzt: „CircEcon bietet der Lausitz die große Chance, einen neuen, umweltfreundlichen Wirtschaftszweig zu etablieren. Die treibhausgasneutrale Kreislaufwirtschaft hat ein hohes Wachstumspotenzial.“ Er zeigte sich sicher, dass das Projekt der Entstehung neuer und hochwertiger Arbeitsplätze in der Lausitz wichtige Impulse geben und dazu beitragen werde, Investoren anzulocken, die Region lebenswert zu halten und den Menschen in der Lausitz eine Perspektive zu geben.

Hintergrund:
Das Forschungszentrum CircEcon (Green Circular Economy) ist Teil des Strukturwandelprozesses in der Lausitz im Zuge des beschlossenen Kohleausstiegs bis 2038. Vor dem Hintergrund der immer knapper werdenden Rohstoffressourcen werden Forschungs- und Entwicklungsprojekte wie CircEcon gezielt gefördert, um den Kreislauf aus Rohstoffeinsatz in der Herstellung von Produkten bis zur vollständigen Verwertung und Wiederverwendung der Rohstoffe in neuen Produkten zu schließen. Dazu müssen neue Verfahren, Materialen und Technologien entwickelt und in die industrielle Anwendung in Unternehmen überführt werden. CircEcon bedient dabei die gesamte Breite von der Grundlagen- bis zur anwendungsorientierten Forschung. Durch eine enge Vernetzung mit regionalen und überregionalen Unternehmen ist ein zügiger Transfer von neuen Erkenntnissen in die Wirtschaft gewährleistet. Das Forschungszentrum entsteht auf einem rund 43 Hektar großen Gelände auf sächsischer Seite des Industrie- und Technologieparks Schwarze Pumpe im Städtedreieck zwischen Hoyerswerda, Weißwasser und Spremberg.

Quelle: Mitteilung der Sächsischen Staatsregierung (SMWKT und SMR) vom 5. April 2024

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