Zu der Demonstration für einen zügigen Ausstieg aus der Braunkohle hatte ein breites Bündnis aufgerufen, darunter Fridays for Future, der BUND Sachsen, Greenpeace, die Initiative „Alle Dörfer bleiben” und die Vertretung der Sorben Serbski Sejm. Die Polizei sprach am Nachmittag von etwa 550 Teilnehmern, Fridays for Future von mehr als 1000.
„Energie von gestern zerstört unsere Zukunft” und „Liebe für die Lausitz - nicht für die Kohle” hieß es auf Plakaten.
Lausitzer, die die Demonstration beobachteten, fühlen sich von den Kohlegegnern nicht repräsentiert. „Ich finde das Quatsch, den Einheimischen die Stimme wegzunehmen“, zitiert die Lausitzer Rundschau einen jungen Mann am Rande der Aktion. Andere sagen: „Der Protest hätte in Berlin viel mehr Wirkung.“ Oder: „An der Kohle ist noch keiner gestorben, aber es sterben viele im Krieg. Dafür sollten die jungen Leute auf die Straße ziehen.“ Klimaaktivistin Luisa Neubauer betont indes gegenüber der Deutschen Presse-Agentur, dass eine Laufzeit der Kraftwerke bis 2038 mit Blick auf das Pariser Abkommen nicht verfassungsgemäß sei.
Während für das Rheinische Braunkohle-Revier der Kohleausstieg 2030 mittlerweile beschlossene Sache ist, gilt im Osten noch das Jahr 2038 als Ausstiegsdatum. Laut Bundeswirtschaftsministerium laufen aber auch für die ostdeutschen Tagebaue Gespräche über ein früheres Ende. Nach dem Willen der Demonstranten darf es aber keine weiteren Deals samt Steuergeldern für Kohlekonzerne geben.
Die Demonstranten forderten den bundesweiten Kohleausstieg bis spätestens 2030, einen schnelleren Ausbau erneuerbarer Energien, den Erhalt des Dorfes Mühlrose und einen sozial gerechten Strukturwandel samt Mitspracherechten für die Minderheit der Sorben.
Quellen: Freie Presse vom 8. Mai 2023, Lausitzer Rundschau vom 7. Mai 2023, WirtschaftsWoche, wirtschaftswoche.de vom 7. Mai 2023, dpa vom 7. Mai 2023
Foto: Mühlrose (Wikipedia, PaulT) https://commons.wikimedia.org/wiki/User:PaulT
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