Braunkohle weiterhin bedeutend für Versorgungssicherheit in Deutschland

Die deutsche Braunkohleindustrie ist trotz des anhaltenden rückläufigen Trends noch immer bedeutend für die Versorgungssicherheit des Landes. Das betont der Deutsche Braunkohlen-Industrie-Verein e. V. (DEBRIV). Mit weiterhin über 17.000 Beschäftigten spiele die Braunkohle auch für den Arbeits- und Ausbildungsmarkt ebenso wie für die Wertschöpfung in den Regionen eine Rolle.

Das im Jahresdurchschnitt 2023 hohe Energiepreisniveau sowie die schwache wirtschaftliche Entwicklung führten dazu, dass der gesamte Energieverbrauch Deutschlands erneut stark zurückging. Er erreichte 2023 ein historisches Tief, so der DEBRIV. Diese Entwicklung prägte im vergangenen Jahr auch die Stromwirtschaft. Die Bruttostromerzeugung sank um elf Prozent. Besonders stark nahm dabei die Stromerzeugung aus konventionellen und Kernkraftwerken ab. Der Anteil erneuerbarer Energien stieg im Gegenzug. Zudem verzeichnete Deutschland seit vielen Jahren wieder einen Überschuss an Stromimporten.

„Mit einem Anteil von 17 Prozent war die Braunkohle dennoch – nach den erneuerbaren Energien – Deutschlands zweitwichtigster Energieträger für die deutsche Stromversorgung. Sie blieb damit auch im vergangenen Jahr für die sichere Versorgung von Industrie, Gewerbe und Haushalten wesentlich“, ordnet Thorsten Diercks, Hauptgeschäftsführer des DEBRIV, die kürzlich veröffentlichten Daten ein.

Die aktuellen Daten, die zum Großteil der Verein Statistik der Kohlenwirtschaft erhebt, verdeutlichen gleichzeitig den weiter fortschreitenden Ausstieg aus der Braunkohle. Dies ist nicht nur in der Strom- und Fernwärmeerzeugung zu beobachten. So produzierten die Unternehmen im Vergleich zum Vorjahr erneut weniger Veredlungsprodukte wie Briketts (−35,7 Prozent) oder Wirbelschichtkohle (−14 Prozent).

Die Anzahl der zum Jahresende im Bergbau und den Kraftwerken Beschäftigten sank dagegen 2023 marginal um 15 auf 17 201 Beschäftigte (2022: 17 216 Beschäftigte). Doch trotz dieser stabilen Beschäftigungszahlen werden in den Unternehmen mit dem Abschalten weiterer Kraftwerksblöcke, wie erst Ende März 2024 im Rheinischen und Lausitzer Revier geschehen, künftig immer weniger Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in diesen Bereichen benötigt. „Die Unternehmen setzen mit ihren erheblichen Investitionen in den Ausbau erneuerbarer Energien, von Speicherkapazitäten oder von H2-ready-Gaskraftwerken jedoch viel daran, die Arbeitsplätze in den Regionen zu erhalten“, betont Diercks. Über die eigenen Betriebe hinaus sichert die Braunkohleindustrie zudem noch immer mehrere zehntausend Arbeitsplätze.

Quellen: Lausitzer Rundschau, lr-online.de, vom 11. April 2024, Mitteilung des DEBRIV vom 9. April 2024

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