Deutschland mit neuem Schwung beim Ausbau der Windenergie

Der Ausbau der Windenergie gewinnt in Deutschland wieder an Fahrt. Zusammen mit Frankreich und Spanien verzeichnete Deutschland im ersten Halbjahr 2024 europaweit den größten Zubau. Insgesamt sind laut dem europäischen Dachverband Wind Europe 6,4 GW Windenergie-Leistung in Europa neu ans Netz gegangen. Laut Bundesverband Windenergie melde sich Deutschland als europäischer Kernmarkt zurück.

Der europäische Dachverband Wind Europe hat einen neuen Report zu der Entwicklung der Windenergie in Europa im ersten Halbjahr 2024 vorgestellt. Zuschläge und das Volumen an Neubestellungen bei den Herstellern zeigen einen deutlichen Trend nach oben. „Überall in Europa zieht der Zubau der Windenergie an Land und auf See an. Die Analyse bestätigt. Deutschland als europäischer Kernmarkt ist mit hoher Vitalität zurück“, sagt Wolfram Axthelm, Geschäftsführer des deutschen Bundesverbandes Windenergie (BWE). „Der stabile Zuwachs bei den Neugenehmigungen für Windenergie-Anlagen und steigende Zuschläge in den Ausschreibungen bringen Deutschland auf einen Rekordkurs. Wenn die letzte Ausschreibungsrunde im November nicht gekürzt wird und die Beteiligung hoch ausfallen sollte, sind in diesem Jahr noch Zuschläge in einem Volumen von rund zehn Gigawatt erreichbar.”

Insgesamt hat man im ersten Halbjahr 2024 europaweit ein Volumen von 6,4 Gigawatt (GW) neu in Betrieb genommen. Mit insgesamt 1,7 GW an Neuinstallationen an Land (onshore) und auf See (offshore) untermauert Deutschland laut BWE seine Position als Spitzenreiter und Kernmarkt in Europa. Damit liegt der deutsche Anteil am Windenergie-Zubau in Europa bei 27 Prozent. Auch 2023 war Deutschland beim Windenergie-Zubau führend. Dänemark fehlt in der Aufstellung für das erste Halbjahr 2024, dort sind aktuell gerade 344 MW Offshore-Windenergieleistung in Betrieb gegangen.

Europaweit wurden insgesamt 19,7 GW an Volumen in Ausschreibungen bezuschlagt. Auch bei den Zuschlägen liegt Deutschland mit 6,6 GW auf dem ersten Platz und stellt rund 90 Prozent der Zuschläge im Bereich onshore.

Neubestellungen von Turbinen stiegen ebenfalls im Vergleich zum ersten Halbjahr 2023 an. Mit einem Volumen von insgesamt 9,5 GW (7,4 GW onshore und 2,1 GW offhore) lagen sie 11 Prozent über den Bestellungen des Vorjahres. Der Flaschenhals beim Zubau hat sich in Europa von den Genehmigungsprozessen hin zur Netzverfügbarkeit verschoben. Deutschland wird in dem Report besonders herausgehoben für seine konsequente Umsetzung der neuen EU-Vorgaben zur Genehmigung.

„Trotz der starken Zahlen bleibt noch einiges zu tun. Um die hohe Nachfrage zu bedienen, gilt es die Kapazitäten in Produktion, Zulieferung, Wartung und Instandhaltung vorzubereiten. Fachkräfte müssen gewonnen, aus- und weitergebildet werden“, so Axthelm. „Gleichzeitig gilt es, die erforderliche Infrastruktur zu ertüchtigen. Bereits heute sehen wir, dass die Organisation von Groß- und Schwertransporten eine Herausforderung ist. Gesperrte Brücken oder nicht befahrbare Autobahnabschnitte erschweren uns das Vorankommen.“ Mehr Tempo brauche es auch beim Netzausbau und beim Hochlauf von Speichern und Elektrolyseuren. Zudem sei Europa gefordert, einen fairen Wettbewerb zu sichern und ein Level Playing Field für alle zu schaffen.

Quellen: solarserver.de vom 13. September 2024, Mitteilung des BWE vom 12. September 2024, windeurope.org vom 12. September 2024

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