Energieregion Lausitz setzt Zeichen für grünen Wasserstoff im ÖPNV

Das Lausitzer Braunkohlerevier zwischen Neiße und Elbe macht sich auf, zu einer bedeutenden Region für grünen Wasserstoff zu werden. Im Mittelpunkt soll ein Netz an Tankstellen stehen, an denen der zu tankende Wasserstoff direkt produziert wird. Für eine erste Wasserstofftankstelle dieser Art unterzeichneten die LEAG und Cottbusverkehr jetzt einen Kooperationsvertrag. Gefördert wird das Projekt aus Strukturmitteln.

Die Rede ist von einer Initialzündung für ein H2-Netzwerk, H2 steht für Wasserstoff. Mit einem zwischen der LEAG und der Cottbusverkehr GmbH unterzeichneten Kooperationsvertrag werde ein Modellvorhaben im Rahmen des H2-Regionen-Projektes der Wirtschaftsregion Lausitz (WRL) in der Stadt Cottbus konkret, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung: Künftig soll ein Teil der Fahrzeugflotte von Cottbusverkehr mit aktuell insgesamt 55 Bussen mit grünem Wasserstoff fahren. Produziert werden soll er von der LEAG vor Ort am Betriebshof des ÖPNV-Unternehmens. Für den Aufbau der dazu notwendigen, bedarfsweise modular erweiterbaren Infrastruktur arbeiten beide Unternehmen zusammen.

Der Kooperationsvertrag sieht die Errichtung eines Elektrolyseurs mit einer Kapazität von zunächst 1 MW (18 kg H2 pro Stunde) und der ersten Wasserstofftankstelle in der Lausitz am Standort des Betriebshofes von Cottbusverkehr vor. Da bei modularem Ausbau des Elektrolyseurs von einem H2-Überschuss am Cottbuser Standort ausgegangen wird, ist auch die LEAG-Tochter Transport- und Speditionsgesellschaft Schwarze Pumpe mbh (TSS GmbH) als Logistikpartner mit im Boot.

Vertreten waren bei der Vorstellung des Kooperationsvertrages auch die Landkreise Elbe-Elster, Dahme-Spreewald, Oberspreewald-Lausitz und Spree-Neiße. Denn das H2-Regionenprojekt hat im Strukturwandelprozess Lausitz zum Ziel, flächendeckend in der brandenburgischen Lausitz, also in Cottbus und in den Landkreisen, jeweils einen Elektrolyseur und eine Wasserstofftankstelle zu errichten. Damit soll eine Marktgrundlage für die Wasserstofftechnologie in der Lausitz und ein Anreiz zum Einstieg in die Wasserstoffmobilität geschaffen werden.

„Das H2-Regionenprojekt ist unser erstes Projekt überhaupt“, sagt Heiko Jahn, Geschäftsführer der Wirtschaftsregion Lausitz GmbH. „Zweieinhalb Jahre Qualifizierungsprozess mit vielen Hürden liegen hinter uns. Es hat sich gelohnt – auch dank einer Vielzahl von Institutionen, die dieselbe Zielstellung hatten. Wir sehen hier, dass die Region an einem Strang zieht.“

Fördermittel für das ambitionierte Vorhaben kommen aus den Mitteln des Strukturstärkungsgesetzes zum Kohleausstieg, deren Verteilung über die WRL organisiert wird. Wie die Lausitzer Rundschau schreibt, werden die Investitionskosten der LEAG für den Elektrolyseur an er Cottbuser Wasserstofftankstelle mit 45 Prozent aus diesem Topf gefördert.

„Grünstrom in einer neuen Qualität ist die Grundlage für den erfolgreichen Strukturwandel der Lausitz. Das Energiesystem der Zukunft wird auf Erneuerbare ausgerichtet sein“, erklärt der LEAG-Vorstandsvorsitzende Thorsten Kramer. Teil des Konzeptes sei die „Produktion von Grünem Wasserstoff – als Speichermedium und umweltfreundlicher Energieträger“.

Tobias Schick, Oberbürgermeister der Stadt Cottbus betont: „Die Kooperation zwischen LEAG und Cottbusverkehr ist ein wichtiges Signal, dass wir nicht nur reden, sondern handeln. Wir wagen Neues. Und – das ist eine weitere entscheidende Botschaft – wir tun das gemeinsam mit den Landkreisen in Südbrandenburg.“

Quellen: Pressemitteilung der WRL, der LEAG und der Stadt Cottbus vom 4. Mai 2023, Lausitzer Rundschau, lr-online.de, vom 2. Mai 2023

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