Lausitz-Kommission will beim Strukturwandel genau hinschauen

Beim Lausitzer Strukturwandel darf es keine zweite Welle des industriellen Zusammenbruchs und der Abwanderung junger Menschen geben. Das forderte das kommunale Bündnis Lausitzrunde auf ihrer Konferenz „Reviertransfer Lausitz“ in Hoyerswerda. Die Weichen müssten dieses Mal richtig gestellt werden. Um dies zu überwachen, wurde eine Lausitz-Kommission vorgestellt, in der auch Pro Lausitz ehrenamtlich mitarbeitet.

Aufgabe der Kommission werde es sein, Engagement, Bedürfnisse und Stimmungen der Lausitzer systematisch zu erfassen, sagte Kommissionsmitglied Christine Herntier (parteilos), die auch die Vorsitzende der Lausitzrunde für die Brandenburger Kommunen und Bürgermeisterin von Spremberg ist, der Deutschen Presse-Agentur.
„Wir sind hier vor Ort und hier wird auch entschieden, ob der Strukturwandel gelingt.“ Das werde sich nicht an Zahlen festmachen lassen, sondern an den Stimmungen der Menschen. „Das Prinzip ist Ehrlichkeit“, meint Herntier, die für betroffene Kommunen in der Kohlekommission saß und so auch an den Beschlüssen für die Region beteiligt war.
„Wir brauchen klare Informationen, wir brauchen Transparenz, welche Gelder schon verplant sind, was übrig ist und wer entscheidet“, betont Manuela Kohlbacher, Sprecherin des Vereins Kreative Lausitz und nun auch der Lausitzkommission. Es sei viel an Beteiligungsprozessen angestoßen worden. Allerdings würden die Akteure auch ausgebremst.

Es sei erstaunlich, wie viele Gelder nach außen, zum Beispiel an Agenturen in Bayern, vergeben werden. „Wir können das auch und wir kennen die Leute“, sagte Kohlbacher. Sie hat zusammen mit lokalen Akteuren 2020 das Institut für angewandte Beteiligung (ifab) gegründet. Es will unter anderem die Beteiligung der Lausitzer unterstützen.
Das geplante Monitoring, das die Lausitz-Kommission vornehmen will, soll für die Menschen einfach und verständlich sein. Im Mittelpunkt stehen dabei folgende Schwerpunkte, die Wahrung der Kernbetroffenheit, die Wertschöpfung, positive Beschäftigungseffekte sowie der Green Deal Lausitz.

Die Lausitzkommission besteht aus neun Mitgliedern:
• Manuela Kohlbacher, Kreative Lausitz (Sprecherin)
• Marco Bedrich, DGB Regionsgeschäftsführer
• Christine Herntier, Bürgermeisterin Spremberg
• Torsten Pötzsch, Oberbürgermeister Weißwasser (Landkreis Görlitz, Sachsen)
• Katrin Bartsch, Mitglied Vorstand WiL
• Marco Bayer, Vorstand Pro Lausitz
• Jan Hinrich Glahr, Bundesverband Erneuerbare Energien
• Prof. Dr. Peter Schierack, BTU Cottbus-Senftenberg
• Dr. Johannes Staemmler, Forschungsgruppenleiter IASS Potsdam (beratend)

Quellen: Presseinformation der Lausitzrunde vom 10. Juni 2021, rbb24.de vom 10. Juni 2021

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