Lausitzer Carbonfaser-Forschung erhält Millionen-Förderung vom Bund

Die Arbeitsplätze der Zukunft sind ein beherrschendes Thema in der Lausitz. Eine Option ist die Entwicklung von Leichtbau-Strukturen mittels Carbonfasern. Geforscht werden soll dazu der CarbonLabFactory, einer Außenstelle der Technischen Universität in Chemnitz. Im September wurde das ambitionierte Vorhaben vorgestellt. Jetzt hat der Bund Fördermittel in Höhe von knapp sechs Millionen Euro zugesagt.

Das Bundesamt für Ausfuhrkontrolle (BAFA) hat einen Förderbescheid über 5,87 Millionen Euro für das Projekt „InnoCarbEnergy“ erlassen, teil das Sächsische Staatsministerium für Regionalentwicklung mit. Mit dem Geld könne die Technische Universität Chemnitz in Personal und auch in Infrastruktur für den Aufbau des Projekts investieren. Die konsumtiven Mittel kommen aus dem Bundesprogramm STARK, mit dem der Bund den Transformationsprozess zu einer innovativen Wirtschaftsstruktur in den Kohleregionen unterstützt.

Das europaweit einzigartige Forschungszentrum für grüne, kostengünstige, maßgeschneiderte und nachhaltige Carbonfasern entsteht in Boxberg. „Der Freistaat Sachsen wird so in die weltweite Oberliga in der Carbonfaser-Forschung aufsteigen. Vergleichbare Pilotanlagen sind bisher nur im australischen Victoria und in North Carolina in den USA in Betrieb. Ich freue mich für die Lausitz und die Gemeinde Boxberg, dass nun ein weiterer Schritt auf dem Weg in den Carbonfaser-Leichtbau der Zukunft möglich wird“, erklärte Regionalentwicklungsminister Thomas Schmidt. Für die Zukunft der Arbeitsplätze in der Lausitz sei der Aufbau von anwendungsnaher Forschung entscheidend.

Am Standort in Boxberg sollen mit Hilfe von Forschungs- und Pilotlinien neue Wege für die Leichtbaustrukturen und -produkte der Zukunft sowie deren nachgeschaltete Prozesse erforscht und in flankierenden Kooperationen mit Unternehmensgründungen, Startups und neuen Niederlassungen am Standort zur Marktreife entwickelt werden. Durch Einbeziehung von erneuerbaren Energien und eines nachhaltigen Energiemanagements ist im partnerschaftlichen Schulterschuss mit dem Fraunhofer Institut für Angewandte Polymerchemie (IAP) im Nachbarbundesland Brandenburg geplant, die gesamte Wertschöpfungskette von der Rohstoffgewinnung und Aufbereitung über Werkstoffe und Verfahren bis zu Strukturen und Systemen treibhausgasneutral zu gestalten und in eine industrielle Fertigung zu überführen.

Zur Etablierung des Forschungsstandortes als Außenstelle der Technischen Universität Chemnitz in Boxberg, der sogenannten Carbon LabFactory, sind insgesamt investive Kosten von rund 60 Millionen Euro veranschlagt. Sie sollen über das Investitionsgesetz Kohleregionen (InvKG) gefördert werden. Die Mittel aus dem Bundesprogramm STARK ergänzen diese Förderung. Partner des Projektes sind neben der TU Chemnitz das Fraunhofer-Instituts für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik (IWU), das Fraunhofer-Instituts für Angewandte Polymerforschung (IAP) und die LEAG.

Quellen: Pressemitteilung Sächsisches Staatsministerium für Regionalentwicklung vom 1. Dezember 2022, Niederlausitz aktuell vom 16. September 2022

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