Leag-Aufsichtsrat beschließt Neuausrichtung auf Grüne Energie

Die Geschichte von der Gigawatt-Factory und vom Grünen Powerhouse Europas wird seit rund zwei Jahren in der Lausitz immer wieder erzählt. Jetzt geht die LEAG einen Schritt weiter auf diesem Weg. Der Aufsichtsrat hat die Neuausrichtung mit einer neuen Konzernstruktur untersetzt. Neben dem eigentlichen Hauptgeschäft, dem Abbau und Verstromen von Braunkohle, stehen künftig drei neue operative Einheiten.

Bei der Aufsichtsratssitzung der Lausitz Energie Bergbau AG (LE-B) und Lausitz Energie Kraftwerke AG (LE-K) wurde die strategische Neuausrichtung der LEAG hin zu einem führenden Anbieter nachhaltiger Energielösungen beschlossen, teilt das Unternehmen mit. Mit dieser Entscheidung sei der Weg frei für die umfassende Transformation des zweitgrößten deutschen Stromerzeugers. Das Unternehmen, das bisher auf konventionelle Stromerzeugung setzte, kündigte 2022 erstmals an, bis 2040 rund 14 Gigawatt an erneuerbaren Energien zu entwickeln, davon 7 Gigawatt bis 2030.

Eckpfeiler der beschlossenen Neuausrichtung der LEAG sind drei neue operative Gesellschaften: die LEAG Renewables GmbH, die LEAG Clean Power GmbH und die LEAG Biomass GmbH. Diese operativ und rechtlich eigenständigen Geschäftsbereiche werden unter dem Dach der neuen Holding, der LEAG GmbH, zusammengefasst und bilden das Fundament des ‚Grünen Powerhouse‘ des Unternehmens.

„Die LEAG spielt eine Schlüsselrolle im Strukturwandel der Lausitz und treibt die Energiewende tatkräftig voran“, sagte Thorsten Kramer, Vorstandsvorsitzender der LEAG. „Unsere strategische Neuausrichtung stellt die nachhaltige Stromerzeugung ins Zentrum unseres Handelns, wird die regionale Entwicklung unterstützen und neue wirtschaftliche Perspektiven für unsere Beschäftigten und die Menschen in der Region schaffen. Ich bin fest entschlossen, unser Unternehmen in diese neue Ära zu führen. Wir werden dabei mit unserer Gigawatt-Factory nicht nur eine grüne Energieversorgung sicherstellen, sondern auch innovative Lösungen entwickeln, die den Energiemarkt prägen und zur Versorgungssicherheit in Deutschland beitragen.“

Die LEAG Renewables GmbH entsteht durch die Übernahme des Projektentwicklers EP New Energies (EPNE), der sich als Kompetenzzentrum für Erneuerbare Energien aufgestellt hat. Künftig wird die EPNE gemeinsam mit der Projektorganisation der LEAG als LEAG Renewables GmbH in einem Team agieren und alle erneuerbaren Energieprojekte in der neuen grünen Säule der LEAG vorantreiben. Diese Integration ermöglicht es der LEAG, ihre Expertise im Bereich der Erneuerbaren Energien zu bündeln und weiter auszubauen.

Basis für die Entscheidung des Aufsichtsrats bildet der Grundlagenbeschluss vom Dezember 2023, der die zukünftige Struktur der LEAG als Holding mit drei eigenständigen Geschäftsbereichen definiert. Die zukunftsorientierte Organisationsstruktur ermöglicht es der LEAG, flexibler und schneller auf Marktbedürfnisse zu reagieren und ihre Wettbewerbsposition zu stärken. Durch die Neuaufstellung stärkt die LEAG zudem auch ihre Attraktivität für Investoren und Partner unter ESG-Gesichtspunkten und kann so nachhaltiges Wachstum und langfristige Wertschöpfung sicherstellen.

Die Fortführung des Braunkohlegeschäfts innerhalb der Lausitz Energie Bergbau AG und Lausitz Energie Kraftwerke AG gewährleistet während des Übergangs zur regenerativen Stromerzeugung eine kontinuierliche Energieversorgung und Versorgungssicherheit. Beide Gesellschaften bleiben als integrale Bestandteile der neuen Unternehmensstruktur unter dem Dach der LEAG Holding erhalten.

Ein weiterer wichtiger Aspekt der erfolgreichen Transformation des Unternehmens ist der schrittweise Übergang von Beschäftigten in die neuen Gesellschaften. Die Transformation erfolge weiterhin „in enger und vertrauensvoller Zusammenarbeit zwischen der LEAG, den Betriebsräten sowie der Gewerkschaft IG BCE, um die Interessen der Beschäftigten zu wahren und im Zuge des Kohleausstiegs schrittweise zukunftsorientierte Beschäftigungsmöglichkeiten in den neuen Geschäftsfeldern zu bieten“, heißt es in der Mitteilung. Um den langfristig angelegten Prozess des sozialverträglichen Kohleausstiegs für die Beschäftigten abzusichern, sagte der Vorstand in diesem Zusammenhang zu, eine Treuhandgesellschaft zu errichten, die den für Altersübergänge, Qualifikation und Übergang in neue Beschäftigung entstehenden Finanzierungsbedarf sicherstellt.

Die strukturellen Änderungen sollen bis Ende des Jahres umgesetzt werden.

Quellen: Antenne Brandenburg vom 19. Juni 2024, Sächsische Zeitung vom 19. Juni 2024, Pressemitteilung der LEAG vom 18. Juni 2024

 

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